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Glenn Arnesen von IFS:

"Der Markt braucht agile Anbieter"

In Ausschreibungen konkurrieren Sie mit Infor, Oracle und Microsofts ERP-Sparte. Aber Ihre offene Positionierung als SAP-Herausforderer ist besonders spannend.

Arnesen: Es ist für alle Unternehmen gut, wirklich eine Wahl zu haben. Ich habe großen Respekt vor SAP, sie haben einen sehr beeindruckenden Kundenstamm. Es ist also nichts falsch an dem, was sie in der Vergangenheit getan haben. Bei amerikanischen Anbietern ist die Tendenz zu beobachten, Anwender in ihrer Wahl einzuschränken. In Deutschland und allen anderen Teilen Europas haben sie trotz ihrer Größe ein wenig zu kämpfen. Nur, wenn diese Unternehmen ein Prozent wachsen, liegen ihre absoluten Zahlen trotzdem über unseren. Aber wir bei IFS haben viele gute technologische Entscheidungen getroffen, etwa unsere offene Architektur. Sie haben heute bei den Präsentationen gehört, wie wir in unserem System die Komplexität reduzieren und die Bedienung vereinfachen konnten - und wie wichtig dies für unsere Kunden ist. Auch in Deutschland wuchsen wir im letzten Quartal übrigens um mehr als 30 Prozent. Im produzierenden Mittelstand sind wir sehr gut aufgestellt. Nicht nur bei den Automobilzulieferern, sondern in der gesamten projektbezogenen Fertigung und diskreten Fertigung.

In den meisten Berichten über neue ERP-Releases steht etwas von einer verbesserten Bedienoberfläche. Wie geht IFS das Thema an?

Arnesen: Vor dreißig bis vierzig Jahren lag der Fokus bei ERP-Systemen eher auf einer Datenbank und darauf, Schnittstellen zwischen Einkauf und Buchhaltung zu schaffen, um die Arbeit dort zu rationalisieren und effizienter zu gestalten. Dieses langjährige Bestreben, immer mehr Technologie und Funktionalität in die Systeme zu integrieren, schuf die Komplexität, mit der wir es heute bei ERP-Anwendungen zu tun haben. Die Systeme sollen immer mehr können. Wir integrieren bei produzierenden Unternehmen heute sogar Lösungen, die es mit einem MES aufnehmen. Wir binden Industriesteuerungen an unsere Software an und ähnliches. Große Anbieter wissen, wie solche Projekte funktionieren, sie verstehen diese Komplexität. Dabei gerät die Benutzeroberfläche gerne in Vergessenheit. Wir haben das User Interface in die Kernarchitektur von IFS Applications integriert. Oft wird z.B. so etwas wie .NET über eine Lösung gelegt. Das sieht zwar schön aus, lässt aber wenig Raum für die individuelle Ausprägung der Anwendung. Benutzer schauen dann auf überfrachtete Menüs und versuchen herauszufinden, was sie tun müssen und wie es funktioniert. Dabei gibt es eine naheliegende Lösung: Ein Qualitätsingenieur etwa arbeitet viel mit seinen Lieferanten zusammen und hat wiederkehrende Probleme zu lösen. In der IFS-Software wird er das auf einer Oberfläche erledigen, die ihm nur anzeigt, was er für seine Aufgaben benötigt und eben nicht die ganzen anderen Funktionen. So etwas müssen sie als ERP-Anbieter tief in ihre Software einbetten. Einfach darüber setzen lässt sich das nicht.

IFS Deutschland GmbH & Co. KG

Dieser Artikel erschien in IT&Production Dezember +Januar 2020 2019 - 13.12.19.
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