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Produktivitätssteigerung durch Safe Motion (Teil 1 von 3)

Risiko richtig beurteilen

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Bild 3a + 3b: Um die Funktionen SLS oder SSR einzusetzen, ist es erforderlich sichere Grenzwerte festzulegen, bei der die Gefahr einer Verletzung ausgeschlossen ist.

Definition der Grenzwerte

Um die Funktionen sicher reduzierte Geschwindigkeit (SLS) oder sicherer Geschwindigkeitsbereich (SSR) einzusetzen, ist es erforderlich sichere Grenzwerte festzulegen, bei der die Gefahr einer Verletzung ausgeschlossen ist. Um Grenzwerte für SLS festlegen zu können, braucht der Maschinenbauer Vergleichswerte. Diese lassen sich oft einfach ermitteln, denn aus sehr vielen C-Normen wurden die Geschwindigkeiten bereits extrahiert und gelistet. Die hierzu durch die Berufsgenossenschaft herausgegebene Übersicht 'Festlegen von Maximalgeschwindigkeiten für manuelle Eingriffe an laufender Maschinen' bietet häufig - auch wenn nicht alle Maschinentypen gelistet sind - durch die Gegenüberstellung von Gefährdungen einen passenden Grenzwert, der auch begründet wird. Zum Beispiel für scharfkantige, bewegte Objekte: Sie müssen deutlich langsamer laufen als stumpfe, da scharfkantige Objekte bereits bei kleineren Geschwindigkeiten Verletzungen zufügen können, während stumpfe Gegenstände, z.B. eine Hand, nur zur Seite schieben. Oder: Für Schleifscheiben ist eine Oberfächen-Geschwindigkeit definiert, damit eine mögliche Zerstörung großer Scheiben durch zu hohe Fliehkräfte in die Betrachtung mit einbezogen ist und so verhindert werden kann. Auch für die Safe-Stopp-Rampe gilt es, Grenzwerte zu definieren, wenn Safe Motion einbezogen sein soll. Die Safe-Stopp-Rampe beeinflusst die Zeit bis zum Stillstand der Anlage oder Maschine und damit deren Nachlaufzeit. Dies ist etwa für den Einbau nicht trennender Schutzeinrichtungen von hoher Bedeutung: die Nachlaufzeit ist dort ein essentieller Faktor. Der Mindestabstand zur Gefahrenquelle S muss zwingend berücksichtigt sein. Dieser wird in der Formel S = ( K x T ) + C berechnet. Wobei K die Annäherungsgeschwindigkeit, T die Nachlaufzeit und C von der Bauart und dem anbringungsbedingtem Abstand abhängig ist. Soll ein produktiveres Arbeiten ermöglicht werden, lässt sich dies durch eine Reduzierung der Nachlaufzeit erreichen. Denn dann kann die Schutzeinrichtung näher an die Gefahrenquelle rücken. Mit den in der ISO13855 (Sicherheit von Maschinen - Anordnung von Schutzeinrichtungen im Hinblick auf Annäherungsgeschwindigkeiten von Körperteilen) definierten An-näherungsgeschwindigkeiten von 2000mm/s für die oberen Gliedmaßen und 1600mm/s für die unteren Gliedmaßen kann so die Entfernung schnell berechnet werden.

Pilz GmbH & Co. KG

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 10 2015 - 01.10.15.
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