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Infrarotmesstechnik im 3D-Druck

Die Temperatur muss stimmen

Emissionsgrad verändert sich

Eine Herausforderung bei der Temperaturmessung ist der Emissionsgrad der Oberflächen. "Beispielsweise sind die Emissionsgrade von Pulver und Festkörper des gleichen Metalls verschieden", weiß Vogelpoth. "Und eine Abhängigkeit von der Oberflächenbeschaffenheit besteht ebenfalls." Der Emissionsgrad wurde deswegen in verschiedenen Versuchsreihen ermittelt, bei denen die Temperatur im Pulver bzw. im Festkörper nicht nur mit der Infrarotkamera, sondern gleichzeitig über Thermoelemente gemessen wurde. Bei den Versuchen, die während des Aufbaus eines Bauteils durchgeführt werden, misst die Infrarotkamera dann die Temperatur des Bauteils, nachdem das Schmelzbad wieder erstarrt ist. Die Steuerung der Anlage triggert die Infrarotkamera dabei über eine digitale Schnittstelle. Dies kann etwa geschehen, kurz nachdem der Laser abgeschaltet wurde und bevor die nächste Pulverschicht aufgetragen wird. Auf diese Weise kann die Heizung des Bauteils dann so eingestellt werden, dass fehlerhafte Bauteile vermieden werden.

Einfache Auswertung der Thermografiebilder

Die Infrarotkamera ist über eine USB-Schnittstelle an einen PC angeschlossen, auf dem die Analyse-Software PIX Connect installiert ist, die von Optris zusammen mit den Infrarotkameras ausgeliefert wird. Die Software analysiert Thermografie-Bilder in Echtzeit und bietet umfassende Aufnahme- und Auswertungsmöglichkeiten. Und auch eine Archivierung der Aufnahmen ist möglich. "Die Speicherung der Bilder in einem offenen Format ist für uns sehr wichtig", nennt Vogelpoth einen Vorteil des Systems. Und auch die sehr komfortable Auswertung der Thermografie-Bilder innerhalb von PIX Connect ist für ihn ein wichtiger Aspekt. Am Fraunhofer ILT kommt die PI640 seit rund fünf Jahren zum Einsatz. Vorher wurden in vielen Fällen nur Pyrometer verwendet, bei denen die Temperatur immer nur an einem Punkt gemessen werden konnte. "Insgesamt ist die Infrarotkamera von Optris für unsere Zwecke sehr gut geeignet", fasst Tim Lantzsch zusammen: "Sie ist kompakt, dadurch leicht mechanisch zu integrieren und einfach zu bedienen."

Optris GmbH

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 8 (August) 2023 - 14.08.23.
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