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AS-i Safety kombiniert mit Sicherheits-SPSen

Längs und Quer

Auch in der Kombination mit fehlersicheren Steuerungen kann AS-i Safety Effizienzvorteile bieten. In Anlagen mit streng hierarchisch aufgebauter Sicherheitstechnik spielt das System seine Stärken schon seit langem aus. Durch ein AS-i-Safety-Profisafe-Gateway können jetzt auch dezentral angelegte Strukturen noch stärker davon profitieren als bisher.

((Kasten))

AS-i 3.0 Gateway, Profisafe über Profinet, mit Safe Link (BWU3367)

  • • Profisafe, Safe Link und AS-i Safety in einem Gerät
  • • Profisafe Gateway mit zwei AS-i-Mastern, drei zweikanaligen sicheren Eingängen und sechs unabhängigen sicheren Ausgängen im Gerät, erweiterbar um fast 2.000 sichere I/Os über Safe Link
  • • Flexible Vernetzung von Systemen mit sicheren Antrieben und F-CPUs und solchen ohne

Es ist fast so etwas wie eine Glaubensfrage unter den Verantwortlichen für die Anlagensicherheit: Der eine schwört auf zentrale Konzepte, der andere auf dezentrale Lösungen. Und obwohl die Welt der Technik als durch und durch rational gilt, spielt bei der Ausprägung solcher Präferenzen meist nicht nur der Kopf, sondern auch der Bauch eine entscheidende Rolle. Ein untrügliches Indiz dafür liefert z.B. die Beobachtung, dass ein und dieselbe Tatsache von beiden Lagern als Argument für die Richtigkeit seiner jeweiligen Überzeugung betrachtet wird.

Zentral oder dezentral?

Bei einem zentralen Aufbau des Systems kontrolliert eine große fehlersichere Steuerung die gesamte Safety der Anlage. Das komplette Sicherheitsprogramm befindet sich also an einer Stelle und lässt sich dort von einer Person jederzeit mühelos überwachen. In ebendieser streng hierarchischen Struktur sehen die Verfechter dieser Strategie einen eindeutigen Pluspunkt: Klarer, übersichtlicher und stringenter, so ihr festes Credo, könne man ein Sicherheitssystem doch gar nicht aufbauen. Ganz anders die Freunde dezentraler Lösungen: Sie sehen in demselben Ansatz ein Risiko: In der totalen Abhängigkeit sämtlicher Sicherheitskomponenten von einer Instanz liege kein Vorteil, sondern der entscheidende Schwachpunkt des zentralen Aufbaus. Denn wenn die Verbindung zur fehlersicheren Steuerung abbricht, steht in der Regel sofort die gesamte Anlage still. Keines der Aggregate kann in diesem Fall autark weiterarbeiten. Damit geht etwa bei einer Störung unter dem Strich erheblich mehr wertvolle Produktionsleistung verloren als unbedingt nötig. Beide Begründungen sind schlüssig und es gibt de facto keine allgemeingültige Antwort auf die Frage nach dem richtigen Konzept. Aber es gibt ein entscheidendes Kriterium für die Wahl des zu favorisierenden Aufbaus: die Anlagengröße. Bei kleineren Anwendungen, die in der Praxis bis heute am häufigsten vorkommen, empfiehlt sich die zentrale Variante. Doch mit zunehmender Komplexität der Applikation gewinnen die Vorteile der dezentralen Strategie an Bedeutung. Dazu gehören neben der höheren Verfügbarkeit auch Kostenaspekte und mehr Flexibilität. Außerdem kehrt sich das Argument der Übersichtlichkeit weitgehend um: Denn die Konzentration der gesamten Logik in nur einem Programm kann das Safety-Management deutlich erschweren. Beim dezentralen Aufbau dagegen lässt sich das alles in mehrere gut zu handhabende Programme aufteilen.

Bihl+Wiedemann GmbH

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 11 2016 - 28.10.16.
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